Tarmstedter Jungzüchterwettbewerb der Fleischrinder 2019
Jungzüchterwettbewerb in Tarmstedt am 13. Juli 2019
Fahrkarten Richtung Verden erfolgreich gelöst
Wie könnte man die Jungzüchter besser beschreiben als mit den Worten engagiert, ehrgeizig, kuhverrückt und, das haben wir heute feststellen müssen, sehr hart im Nehmen. Wer am frühen Samstagnachmittag anlässlich der Tarmstedter Ausstellung am Tierschauring der MASTERRIND gestanden hat, um in Ruhe die bunte Vielfalt an Fleischrindern zu genießen, der konnte besonders den Durchsetzungswillen der Kinder und Jugendlichen beobachten. Das gemeinsame Ziel bestand darin, eines der begehrten Fahrtickets gen Fleischrindertage in Verden zu erhalten.
Wie immer machten die Jüngsten den Anfang und der Niedlichkeitsfaktor erreicht den Höchststand. Kein Wunder, keinen lässt es unberührt, wenn die kleinen, jungen Kälber und Jungrinder an den Stricken ihrer – manchmal verzweifelten, aber sehr bestimmt auftretenden Vorführer durch den Ring ziehen. Allzu viele Emotionen kommen bei diesem Anblick hoch, manch einer schwelgt in Erinnerungen an seine eigene Jungzüchterzeit. Doch zurück zum Hier und Jetzt.
In der ersten Klasse lösten Neele Harms und Mia Backhaus die ersten Verdener Tickets. Ihre Premiere hatte sich Neele sicherlich anders vorgestellt, bockte ihr Galloway-Jungrind Kascha anfangs unbeherrscht und störrisch durch den Ring. Doch sie erreichte damit das Gegenteil – Neele setzte sich durch und souverän zeigte sie was in diesem Team steckt. Die beiden Preisrichter Hannes Wrede und Timo Heimsoth belohnten diesen Ehrgeiz mit einem Klassensieg. Ihnen folgte Mia Backhaus mit Fritz. Wie perfektes Aufstellen geht, demonstrierten diese beiden den anwesenden Zuschauern.
In der zweiten, sehr leistungsstarken Klasse folgte Neeles Bruder Mika mit seiner Urea. Intensiv arbeitete er und ignorierte gekonnt die Nervosität Ureas. Intensiv ging es auch bei Theda Tölke zu – hier aber in Verbindung mit den beiden Preisrichtern. Aufmerksam dirigierte sie ihre Tier durch den Ring und schlussendlich auf den 1b-Platz.
„Haut doch mal ordentlich in die Tasten am Schauring und klatscht in die Hände,“
motivierend überbrückte Heimsoth die kleine Nieselregenattacke. Er selbst ließ sich von Leonie Zschenker und Coco in den Bann ziehen. Sie setzten sich vor der mit Bravour vorführenden Lotte Drewes am Halfter von Paul durch.
Hohe Konzentration vom Anfang bis zum Ende bescheinigte das Richterduo Thedas Schwester Julia mit TÖL Loly PP in der folgenden Klasse. Nur Nuancen langsamer im Aufstellen von Elsa P kostete Gerk Frekenhorst den Klassensieg, sodass er als Zweitplatzierter den Ring verließ.
Eine glanzvolle und tadellose Vorführleistung absolvierte in entspannter Routine Tine Strübl mit ihrer Fiedele. Das nächste Ticket nach Verden war ihr Lohn. Sie wird begleitet von Emelie Habighorst, die mit einem Lächeln auf den Lippen Cieran korrekt aufstellte und präsentierte.
Der Tag der Geschwister
Den heutigen Samstag dominierten die Geschwisterpaare, so auch in der zweiten Klasse der Jugendlichen ab 17 Jahren. Gegen starke Konkurrenz kam Jacob Maack mit Astrid nur dank einer perfekten Vorstellung an, sodass er sich und sein Tier von der besten Seite zeigen konnte und sicher den Sieg nach Hause brachte. Tine Strübls Bruder Nils überzeugte mit einer sehr guten Präsentation seiner Xantha und reihte sich hinter Jacob ein.
Ans Eingemachte ging es in der vorletzten Klasse des Abends – die Jungprofis betraten den Ring. Hier treten die Routiniers gegeneinander an – sprich, man schenkt sich nichts. Hart umkämpft waren die letzten Tickets.
Philipp Beermann ist in der Szene allseits bekannt und auch die Sicht von ganz vorne ist ihm in nur allzu guter Erinnerung. Er wiederholte seine souveräne Leistung aus den letzten Jahren und legte noch ein Quäntchen oben drauf – Klassensieg für ihn und Fedora P, eine Tochter des MASTERRIND- Vererbers Dimas. Knapp geschlagen geben, musste sich das beeindruckende Gespann Jonas Eilers und KHW Rosi P. Tadellos lief es für Janek Wohlers und Harta, so dass er das Teilnehmerfeld mit Leichtigkeit hinter sich ließ. Wie ein gutes Zusammenspiel aussieht, demonstrierten Jana Heins und Joshy. Sie belohnten sich mit einem sehr guten zweiten Platz. In der letzten Klasse des Tages liefen die beiden Paare Jan Einemann/HHO Luna P und Celine Joost/CK Louis PS ohne Konkurrenz und hatten die letzten Fahrscheine nach Verden sicher eingefahren.
Nun heißt es für alle: Wir sehen uns 2020 in Verden!
Dr. Kirsten Otto